Die Hinfahrt
Als ich das Quietschen der Bremsen des Zuges vernehme, wandert mein Blick an die Decke zum Fahrplan. Im Internet stand, dass man nur ca. 20 Min. von London zu den Studios brauche, in denen alle 8 Harry Potter -Filme gedreht wurden, doch nun sitze ich bereits seit einer guten Stunde in diesem Zug und beginne an meiner Fähigkeit, in den richtigen Zug zu steigen, zu zweifeln. Schließlich erreiche ich doch noch die Station, von der aus man mit einem Bus innerhalb einer halben Stunde die Studios erreichen soll, wie lange ich wirklich brauche, weiß ich noch nicht. Den weltweit bekannten Schriftzug des beliebten Franchise erkenne ich auf der Seite eines doppelstöckigen Busses schon aus einiger Entfernung. Und bin glücklich, diesen doch so schnell gefunden zu haben. Während der restlichen Fahrt, die tatsächlich die vorgegebene Zeit benötigt, kann ich mir auf einem kleinen, leuchtenden Bildschirm bereits eine kleine Einleitung von Tom Felton (Draco Malfoy) ansehen und bekomme bereits einen aufschlussreichen Einblick in die Dreharbeiten. Nebenbei höre ich das Gelächter einiger wirklich eingefleischter Fans, welche vollwertige Hogwarts-Schuluniformen tragen.
Der erste Eindruck
Als ich nun meinen Kopf in Richtung Fenster wende, erscheint hinter einer Hecke ein riesenhaftes Gebäude, ich kann nur erahnen, wie groß es tatsächlich ist. Mit einem Ruckeln bleibt der Bus neben vier weiteren stehen und das wohlbekannte Zischen der sich öffnenden Türen reißt mich aus meinen Gedanken. Von den anderen Passagieren werde ich langsam in Richtung des Eingangs geschoben und ich passiere die Sicherheitskontrolle. Im nächsten Moment macht mein Herz einen gewaltigen Sprung, als ich mich einem meterhohen Abbild Hogwarts gegenüber sehe und eine unglaublich euphorische Stimmung ergreift mich, ich fühle mich, als säße ich in eben diesem Moment in einem der Boote auf dem Weg zu meinem ersten Schuljahr an der Schule für Hexerei und Zauberei. Nachdem ich es geschafft habe, mich vom Bild loszureißen, folge ich der Menschenmasse in einen verzweigten Gang, dessen Wände aussehen wie die Karte des Rumtreibers. Mit einem Schmunzeln im Gesicht erkenne ich viele bekannte Zitate über die gesamte Karte verteilt. Als ich den Satz: „ We could all have died – or worse, expelled!“ von Hermine Granger erblicke, verkneife ich mir ein Lachen. Der Gang endet in einem Raum, der mit verschiedenen Fast Food- Restaurants gefüllt ist. Im hinteren Teil kann ich das Ende der Tour, den riesigen Fanshop, erkennen. Auf der rechten Seite finde ich einen Stand für Audioguides und schlängle mich zwischen den anderen Besuchern hindurch und besorge mir einen in Deutsch, denn ich bezweifele, dass mein Englisch ausreichen wird. Zu meiner linken Seite wartet bereits eine Gruppe auf den Einlass und ich schließe mich ihnen an. Beinahe verzweifelt versuche ich den Audioguide einzustellen und wäre ich etwas begabter, was das Thema Technik betrifft, hätte ich dies auch deutlich schneller geschafft.
Da erkennt man die Spezialistin…….toller Bericht!